Die Fespa steht vor der Tür und die Aussteller stehen schon in den Startlöchern, um ihre Innovationen und neuesten Lösungen zu präsentieren. Auch display hat sich umgehört, was die Branche bewegt, welche Neuheiten es gibt und welche Trends sich in der Display- und Verpackungsbranche abzeichnen.

Die Druckindustrie hat sich vor allem in den vergangenen Jahren stark verändert. Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung haben zu schnelleren und effizienteren Druckprozessen geführt. Gleichzeitig haben sich auch die Anforderungen der Kunden verändert, die nicht nur eine hohe Qualität, sondern auch zunehmend personalisierte und nachhaltige Druckerzeugnisse fordern. Auch Flexibilität ist ein wichtiger Aspekt bei der Präsentation von Produkten und Marken am POS. Eyecatcher zu sein, spielt dabei eine ebenso große Rolle wie dem Wunsch des Shoppers nach mehr Nachhaltigkeit, gerecht zu werden. Um diesen Anforderungen und Bedürfnissen zu entsprechen, hat die Druckindustrie neue Technologien und Prozesse entwickelt, neue Materialien kommen zum Einsatz, innovative Anwendungen sind entstanden und haben so den Druck in neuen Formen ermöglicht.

„Wir arbeiten täglich daran, unsere Tinten nachhaltiger zu machen und zu zertifizieren. Unsere UV-LED Inkjet-Tintensets haben die höchste Stufe der Greenguard Gold-Zertifizierung erhalten.“

Mike Horsten, Global PR Press Manager Digital Printing Solutions Agfa

Foto: Agfa

„Der Weißdruck bietet eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für Druckdienstleister und ihre Kunden, die bislang nicht möglich waren.“

Stephan Kurz, Sales Manager, Large Format Production, Central Europe HP

Foto: HP

Automatisierung und Digitalisierung

Zu den bedeutendsten Veränderungen der vergangenen Jahre zählen wohl die Automatisierung und Digitalisierung der Druckprozesse. Die Druckmaschinen verfügen mittlerweile über automatisierte Funktionen, die den Druckprozess schneller und effizienter machen. Sie sind in der Lage, Materialien automatisch zuzuführen und zu registrieren, Farben automatisiert zu regeln und die Qualität der Druckerzeugnisse zu überprüfen. Software-Tools wie PDF-Workflows, die die Erstellung, Überprüfung und Freigabe von Druckvorlagen ebenfalls automatisch durchführen, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Canon bietet mit Prismaguide XL eine hauseigene Lösung. „Die Automatisierung ist auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ein wichtiger Aspekt, der schon in der Druckvorstufe beginnt. Hier vereinfacht und beschleunigt Workflow Software die Auftragsabwicklung und minimiert Fehlerpotenziale“, berichtet Jens-Peter Willms, Business Developer LFG, Canon Deutschland.

Flexibilität und Ressourcenoptimierung sind für Johannes Wasikowski von Wasi-Displays zwei der Vorteile, die die Automatisierung mit sich bringt. Als Juniorchef verantwortet er die Bereiche Design und Produktentwicklung des Displayherstellers. „Um in einer Serie gleichbleibende und hohe Qualität zu gewährleisten, versuchen wir manuelle Eingriffe zu verhindern. Deswegen haben wir unsere Prozesse weitgehend automatisiert. Und da wir alles unter einem Dach produzieren, sind wir somit schneller und flexibler – wovon unsere Kunden profitieren“, erklärt Wasikowski. 

Schnelligkeit und Agilität sind demnach ausschlaggebend, um ein Produkt am POS entsprechend zu präsentieren. Weswegen auch der Digitaldruck in den vergangenen Jahren enormen Aufschwung erlebt hat. Personalisierte Druckerzeugnisse auch in kleinen oder mittleren Auflagen sind problemlos umsetzbar.  Auch die Forderungen der Kunden nach kurzen Lieferzeiten lassen sich damit realisieren.

Innovativ: Der Hochgeschwindigkeitsdrucker Jeti Tauro H3300 UHS LED überzeugt mit einem neuen Lack, der es ermöglicht eine hochglänzende oder seidenmatte Lackschicht aufzutragen für mehr Aufmerksamkeit und einen edlen Look. Foto: Agfa

Nachhaltige Lösungen

Während einerseits Kosteneffizienz, Flexibilität und Schnelligkeit im Fokus stehen, bestimmt andererseits auch das Thema Nachhaltigkeit die neuesten Lösungen und Entwicklungen. Die Druckbranche ist bestrebt, ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren und nachhaltige Lösungen zu finden. Auch die Kunden und Shopper fordern zunehmend nachhaltige Druckerzeugnisse, die aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt und recyclingfähig sind. Schonende Druckverfahren sowie die Reduktion von Chemikalien sind ebenfalls wichtige Aspekte. Agfa gehörte zu den ersten Unternehmen, die nach eigenen Angaben auf krebserzeugende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Stoffe (CMR) in den Sublimationstinten verzichtet hat. 

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Agfa gehörte zu den ersten Unternehmen, die nach eigenen Angaben auf krebserzeugende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Stoffe (CMR) in den Sublimationstinten verzichtet hat. Mike Horsten, Global PR Press Manager Digital Printing Solutions Agfa unterstreicht „Wir arbeiten täglich daran, unsere Tinten nachhaltiger zu machen und zu zertifizieren. Unsere UV-LED Inkjet-Tintensets haben die höchste Stufe der Greenguard Gold-Zertifizierung erhalten.“ Auch an Lösungen, die das Deinking von UV-Tinten auf Substraten ermöglicht, arbeitet Agfa. „Es ist eines der wichtigsten Themen, die wir angehen. Es ist ein schwieriger Prozess, aber wir gewinnen an Dynamik und arbeiten intensiv daran“, fährt Horsten fort. Beim Deinking werden Druckfarben aus Altpapier entfernt, damit dieses recycelt werden kann. Das Problem bei UV-härtenden Farben liegt darin, dass diese nicht vollständig herausgeschwemmt werden können und somit Farbreste im Papierbrei verbleiben. 

Den Trend zu mehr Nachhaltigkeit sieht auch Wasikowski: „Wir drucken direkt aufs Produkt und sparen so die Folienschicht. Dies hat Vorteile beim Recyclingprozess, da der Farbauftrag so minimal ist, dass er keine Rolle spielt. Alle Hölzer, die wir für den Bau unserer Displays verwenden, ebenso die Farben für den Druck, sind zertifiziert. Wir arbeiten schon lange so nachhaltig wie möglich aus eigenem Bestreben heraus, aber auch, weil unsere Kunden dies immer stärker nachfragen.“ Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette spielen für den Shopper eine große Rolle. Dies beinhaltet sowohl die Herstellung der Produkte als auch die Vermarktung am POS. 

Effektvoller Weißdruck

Was die Veredelung von Verpackungen oder Displays angeht, ist der Weißdruck ein großes Trendthema. „Er besticht durch eine hohe Deckkraft auf farbigen Substraten und Folien. Er vergilbt außerdem nicht und bietet eine gute Kratzfestigkeit. Der Weißdruck bietet eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für Druckdienstleister und ihre Kunden, die bislang nicht möglich waren. Wir sehen hier ein großes Wachstum“, berichtet Stephan Kurz, Sales Manager, Large Format Production, Central Europe, HP. 

„Unsere Workflow Software vereinfacht und beschleunigt die Auftragsabwicklung und minimiert Fehlerpotenziale.“

Jens-Peter Willms, Business Developer LFG, Canon Deutschland

Foto: Canon

Der Hersteller von Drucklösungen hat weiße Latex-Tinten und weitere Latex-Tinten im Portfolio. „Die HP Latex R-Serie ist insbesondere für die Produktion kleiner Auflagen im Verpackungsdruck geeignet und bedient damit die verstärkte Nachfrage nach Individualisierungsmöglichkeiten“, so Kurz weiter.

Die wirkungsvollen Effekte des Weißdrucks unterstreicht auch Willms. Er sieht in puncto Veredelung aber noch einen weiteren Trend: „Am POS ebenso wie im Interior-Bereich geht es nicht nur um leuchtende, brillante Farben. Auch der Wechsel zwischen matt und glänzend ist gerade im hochwertigen Verpackungs- und Displaydruck ein großes Thema. Auf der Fespa werden wir diesbezüglich unser neuestes Modell vorstellen.“  

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Herausforderungen meistern

Die Entwicklungen der vergangenen Jahre und die Verdrängung vieler Printprodukte in die digitale Welt, stellen die Druckbranche vor so manche Herausforderungen. Doch genau dies sehen viele Anbieter von Drucklösungen als Chance. Die Entwicklungen in der Branche stehen nicht still, wie auch die Fespa im Mai zeigen wird. Flexibel passt sich die Branche an die gegebenen Anforderungen an: Innovative Produkte kommen auf den Markt, die Produktionsprozesse effizienter, nachhaltiger und die Qualität der Druckerzeugnisse noch hochwertiger machen.