Dämpfer für Wellpappe

Die deutsche Wellpappenindustrie steht vor großen Herausforderungen, wie der Verband der Wellpappen-Industrie e. V. VDW) auf seiner Jahrespressekonferenz bekannt gab. Mit einem Minus von 8,1 Prozent beim Absatz auf 7.348 Quadratmetern Wellpappe und einem deutlichen Umsatzrückgang von 13,8 Prozent zeigt sich die Branche von der gesamtwirtschaftlichen Abkühlung schwer getroffen.

Absatz von Wellpappe rückläufig

„Die erhoffte wirtschaftliche Erholung ließ 2023 auf sich warten. Zwar erlebte unsere Branche nach dem turbulenten Auf und Ab der Vorjahre erstmals wieder stabilere Verhältnisse – bedingt durch die negative Gesamtlage bewegten sich jedoch Absatz, Auftragseingang und Produktion auf deutlich niedrigerem Niveau. Somit mussten wir gegenüber 2022 erhebliche Einbußen hinnehmen“, resümiert der Vorsitzende des Verbands der Deutschen Wellpappen-Industrie Dr. Steffen P. Würth. 

Die Wellpappenindustrie, die maßgeblich als Zulieferer für transportierende Verpackungslösungen fungiert und in Deutschland eine dominierende Position mit einem Marktanteil von 67,1 Prozent einnimmt, musste einen Absatzrückgang von 681 Millionen Quadratmetern verzeichnen. Die Durchschnittserlöse pro Quadratmeter Wellpappe sanken im Verlauf des Jahres um 13,3 Cent.

Auf politischer Seite sah sich die Wellpappenindustrie 2023 insbesondere mit der Herausforderung der europäischen Verpackungsverordnung konfrontiert. Hier hätte der ursprüngliche Entwurf der Europäischen Kommission nicht nur ungerechtfertigte Einschnitte für Wellpappenverpackungen bedeutet, sondern wäre darüber hinaus Nachhaltigkeitszielen zuwidergelaufen. Im späteren Trilog-Verfahren sei dann im März 2024 eine vorläufige Einigung erzielt worden, die es der Wellpappenindustrie auch in Zukunft ermöglichen würde, ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten. 

„Dass nun das Europäische Parlament […] diesem Trilog-Ergebnis zugestimmt hat, bedeutet einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Verabschiedung. Im Sinne der angestrebten Nachhaltigkeitsziele bewerten wir das Votum der Volksvertreterinnen und Volksvertreter als sehr positiv – denn es erkennt an, dass Wellpappenverpackungen schon heute einen überzeugenden Recyclingkreislauf vorweisen können“, so der VDW-Vorsitzende. 

Die Branche, die über 18.000 Personen beschäftigt und deren Recyclingquote des verwendeten Materials bei 95,3 Prozent liegt, wird weiterhin den Hauptanteil der Güter in Deutschland transportieren, denn zwei Drittel aller Waren werden in Verpackungen aus Wellpappe befördert.