EU plant Green-Claims-Kontrolle

Viele Werbeslogans, die Klimaneutralität versprechen, könnten bald ebenso von Verpackungen verschwinden wie bekannte Bio-Siegel. Wer weiterhin mit umweltbezogenen Aussagen werben will, muss mit erheblichem Mehraufwand rechnen, so der Plan der Europäischen Kommission. Denn die derzeit von den Arbeitsgruppen des EU-Parlaments bearbeitete Green Claims Directive – der erste Entwurf wurde im März dieses Jahres vorgelegt – sieht eine unabhängige Kontrolle und Zertifizierung von „grünen“ Versprechen durch akkreditierte Prüfstellen vor. Die Bewertungsinstrumente stehen noch nicht abschließend fest. Slogans und Siegel, die diese Bescheinigung nicht vorweisen können, sollen demnach verboten sein. Die Europäische Kommission, die über den Entwurf im März mit EU-Parlament und -Rat verhandeln wird, will mit der Richtlinie Greenwashing verhindern. Von einigen Öko-Branchenverbänden wird das Vorhaben jedoch kritisiert. So wird der Mehraufwand durch die geplante Zulassungserfordernis von der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) als Bestrafung von Unternehmen gesehen, die bereits jetzt höhere Standards erfüllen als von der EU-Ökoverordnung vorgesehen, wie die LZ kürzlich berichtete.