FFI Pressekonferenz 2024

Der Fachverband Faltschachtel-Industrie hat im Rahmen eines Pressegesprächs über aktuelle Themen diskutiert, die die Branche bewegen. Zunächst haben Andreas Helbig, Vorstandssprecher FFI, und Christian Schiffers, Geschäftsführer FFI, einen Überblick über die Gesamtlage im Jahr 2023 gegeben. Auch wenn bislang nur Zahlen der ersten drei Quartale durch das Statistische Bundsamt vorliegen, lassen sich daraus eindeutige Tendenzen ablesen. Bei den FFI-Mitgliedern sank das Produktionsvolumen 2023 um 6,2 Prozent auf 519.795 Tonnen, gleichzeitig sei der Produktionswert um 2,4 Prozent auf 1,470 Milliarden Euro gestiegen. Der Volumenrückgang lässt sich in erster Linie durch den Lagerabbau von Fertigwaren entlang der Supply Chain, die verhaltene Konsumlaune aufgrund der Inflation sowie ein insgesamt nachlassendes Wirtschaftswachstum zurückführen. Die Jahresentwicklung der Gesamtbranche fasst Helbig folgendermaßen zusammen: „Die wirtschaftliche Gesamtsituation hat auch vor der Faltschachtel-Industrie nicht Halt gemacht, die Nachfrage ist gesunken. Nach der Corona-Zeit wurden zum einen Bevorratung und volle Lager abgebaut, zum anderen hat die Inflation zu einer spürbaren Konsumzurückhaltung der Verbraucher geführt. Für 2024 prognostiziert der FFI eine Seitwärtsbewegung, die sich in verschiedenen Segmente unterschiedlich widerspiegeln wird.

Kritik an EU-Verpackungsverordnung

Auf dem Pressegespräch hat der FFI seine Position gegenüber der laufenden Trilogverhandlungen zur EU-Verordnung zu Verpackungen und Verpackungsabfällen (PPW) erklärt. Im Kern vertritt der Verband die Meinung, dass bestimmte Vorschläge praktisch nicht umsetzbar sind, wirtschaftlich nicht nachhaltig und auch ökologisch betrachtet wenig Sinn ergeben. Ein Beispiel dafür ist das vorgeschlagene Verbot von Getränken und Lebensmitteln in Einwegverpackungen zum Vor-Ort-verzehr in der Gastronomie sowie die verpflichtenden Mehrwegquoten für alle Take-Away-Behältnisse. In diesem Zusammenhang macht der FFI darauf aufmerksam, dass faserbasierte, grundsätzlich recycle-fähige Foodservice-Verpackungen, einer Studie von der dänischen Managementberatung Ramboll aus dem Jahr 2021 zufolge, eine deutlich bessere Ökobilanz zeigen als Mehrwegverpackungen. Denn diese faserbasierte Verpackungen erzeugen während des gesamten Lebenszyklus weniger CO2-Ausstoß, brauchen weniger Energie, Wasser sowie fossile Ressourcen. Begründet wird dies unter anderem damit, dass Einwegverpackungen auf Papierbasis nicht gewaschen und getrocknet werden müssen und sie sich dank bestehendem Kreislauf-System recyclen lassen.

Neue FFI Juniorengruppe

Ende Januar hat der FFI sein Kick-off-Meeting für eine neue Juniorengruppe veranstaltet. Das Event in Fürth und Nürnberg richtete sich Juniorinnen und Junioren aus Eigentümer geführten Faltschachtelunternehmen. Dort hatten sie die Chance, sich zu vernetzen und sich über Angebote des FFI für nachfolgende Generationen der Mitgliedunternehmen zu informieren. Gestartet ist das Treffen mit einer Führung durch den Showrooom der Leonhard Kurz Stiftung in Fürth. Dabei konnten sich die Besucher ein Bild von den Technologien und Produkte des Prägefolienherstellers machen und erfuhren einer Diskussionsrunde, wie KI in der Branche zum Einsatz kommen kann. Mit der Veranstaltung demonstriert der FFI einmal mehr seine Rolle als Plattform für Weiterbildung, persönlichem Austausch und als Networking-Gelegenheit für die kommende Führungsgeneration der FFI-Mitglieder.