Deutsche können mehr kaufen

Laut einer aktuellen Studie der GfK steigt die Kaufkraft der Deutschen in 2024 um 767 Euro auf 27.848 Euro pro Kopf. Im Vergleich zur revidierten Vorjahresprognose sind das nominal 2,8 Prozent mehr. Für Gesamtdeutschland sagt das Marktforschungsinstitut eine Kaufkraftsumme von 2.349,2 Milliarden Euro voraus. Zur Berechnung wird das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld einbezogen.

Klingeln nun die Kassen wieder öfter?
„Damit würde der Kaufkraftzugewinn zumindest die aktuell von der Bundesbank prognostizierte Inflation von 2,7 Prozent ausgleichen können“, kommentiert Filip Vojtech, GfK-Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing. Wie viel davon tatsächlich für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung steht, hängt jedoch auch von der Entwicklung der Verbraucherpreise ab. Grund zur Euphorie sieht Vojtech eh nicht. „Aufgrund der politischen Unsicherheiten ist die Konsumneigung dennoch weiterhin verhalten und die Deutschen werden auch in diesem Jahr vermutlich wieder mehr Geld sparen“, meint er.

Große regionale Unterschiede
Zudem sind beim Ausgabepotenzial regional große Unterschiede zu verzeichnen. So liegt die Kaufkraft in Bayern acht Prozent über dem Durchschnitt und erreicht damit bundesweit einen Höchstwert. Und in Baden-Württemberg, das auf Platz 2 aufgestiegen ist, stehen den Bürgern pro Kopf acht Euro mehr zur Verfügung als den drittplatzierten Hamburgern. Schlusslicht im Bundesländer-Ranking ist Bremen, wo die Kaufkraft der Bürger mehr als 11 Prozent unter dem Durchschnitt liegt. Insgesamt betrachtet weisen zusammen mit dem viertplatzierten Hessen vier Bundesländer eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf. In drei Vierteln der Bundesländern ist das Ausgabepotenzial in der landesweiten Betrachtung jedoch unterdurchschnittlich, wobei allerdings vor allem die neuen Bundesländer die größten Kaufkraftzuwächse verzeichnen. Die Kaufkraftschere zwischen Ost und West schließt sich somit allmählich. Aber auch bei den Stadt- und Landkreisen gibt es große Unterschiede bei der Kaufkraft. So erreichen die Metropolen München und Düsseldorf ein überdurchschnittliches, Berlin und Essen hingegen nur ein unterdurchschnittliches Kaufkraftniveau.