Nexgen berät rund um alle Themen des Touchpoint Managements am POS und POI. Für namhafte Kunden wie Edeka, Depot, tegut oder sonnenklar TV übernimmt das Unternehmen als Fullservice-Anbieter die Optimierung von digitalen Prozessen, Infrastrukturen sowie die Integration von Touchpoint-Lösungen.

display: Herr Grundmann, rückblickend auf das letzte Jahr, was war für Sie die größte Veränderung?

Thomas Grundmann: Die Pandemie im letzten Jahr hat vieles auf den Kopf gestellt. Erst der Stillstand: Projekte wurden gestoppt und geplante Aktivitäten auf Eis gelegt. Gleichzeitig haben wir unglaublich viel Menschlichkeit wahrgenommen. Die Digital-Signage-Branche ist zusammengerückt und Beziehungen zwischen Lieferanten und Kunden wurden gestärkt. Eine neue Transparenz ist eingezogen. So, wie wir in viele Wohnzimmer per Videokonferenz schauen durften, ist auch die Zusammenarbeit offener und ehrlicher geworden.

- Anzeige -

display: Welche Entwicklungen beobachten Sie mit Blick auf den Handel und Digital Signage innerhalb des letzten Jahres?

Thomas Grundmann: Der Handel hat im Zuge der Digitalisierung aufgerüstet: Kunden bezahlen jetzt ihre Brötchen beim Bäcker in der Vorkassenzone kontaktlos. Vor der Pandemie war das noch utopisch! Einzelhändler führen kamerabasierte Kundenzähler ein, nicht zuletzt aufgrund von behördlichen Vorgaben. Da Menschen Berührungen vermeiden wollen, ist Touch nicht mehr die einzige Option, um Kunden interaktiv zu begeistern.

display: Wie nehmen die Kunden die neuen digitalen Möglichkeiten an?

„Wir konzipieren gemeinsam mit unseren Kunden zukunftsweisende Lösungen, damit das Einkaufserlebnis am POS für den Shopper attraktiv bleibt. "

Thomas Grundmann, Geschäftsführer Nexgen smart instore GmbH

Foto: Nexgen

Thomas Grundmann: Die Digitalisierung an Point of Sale und Point of Interest hat in den letzten 15 Monaten einen Schub erlebt. Wir sehen heute bei den Konsumenten weniger Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und mehr Verständnis für Maßnahmen, die der Hygiene zuträglich sind. Händler und Dienstleister brauchen zusätzliche Möglichkeiten, um ihre physische Präsenz durchgehend „sichtbar“ zu halten. Die Einbindung in eine Omnichannel-Strategie mit Webshops, Kundenbindungsprogrammen und Social Selling ist ein Weg. Eine weitere Option ist es, jederzeit durch verkaufsfördernde Maßnahmen im Schaufenster präsent zu sein. Beides nehmen die Kunden wohlwollend an.

display: Unter welchen Voraussetzungen steht das zweite Halbjahr 2021?

Thomas Grundmann: Die Konsolidierung der unterschiedlichen Insellösungen steht auf dem Plan. Wie lässt sich eine digitale Kundenampel in die Instore-Kommunikation integrieren? Touchanwendungen werden reihenweise gegen berührungslose Sensorik getauscht. Das Kundenerlebnis soll bleiben, die Ansteckungsgefahr soll weichen.

Im Zuge der Digitalisierung und aufgrund der Erfahrungen des vergangenen Jahres rüstet der Handel auf.

display: Braucht der Einzelhandel neue Konzepte und Denkmuster?

Thomas Grundmann: Absolut. Der Trend, dass Innenstädte vom Aussterben bedroht sind, hat sich im letzten Jahr verschärft. Jetzt ist es wesentlich, die Customer Journey des Kunden als Ganzes zu verstehen, nicht nur vom Betreten der Fläche bis zum Zurückstellen des Einkaufswagens. Es kommt darauf an, das Einkaufserlebnis am physischen Point of Sale attraktiv zu halten.Die Potenziale, die Supermärkte, Fachhändler oder Zentren bieten, müssen freigesetzt werden. Die Interaktion mit dem Personal, Beratung und Betreuung der Kunden sind durch nichts zu ersetzen. Digital unterstützt, mit interaktiven Elementen ist und bleibt das ein großer Mehrwert des stationären Handels. Was es dazu braucht, ist Offenheit, Mut und Begeisterungsfähigkeit bei Händlern sowie Expertise und Ressourcen bei Dienstleistern. Je mehr Lösungen am Markt umgesetzt werden, desto schneller rentieren sich sinnvolle Investitionen. Alle Lösungen sollten miteinander harmonieren, weil dadurch der bestmögliche Nutzen für Kunden entsteht.

display: Vielen Dank für das Gespräch!