Der Verpackungs- und Displayhersteller Weisert + Daur hat die neue Bogen-Bogen-Kaschiermaschine Novastar von Bobst getestet. Das Unternehmen steigert damit erheblich seine Leistungsfähigkeit und stellt sich im Kaschierbereich neu auf.

Als Hersteller eines breiten Spektrums unterschiedlicher Premium-Verpackungen und Displays ist Weisert + Daur für Bobst ein idealer Partner für den Beta-Test der neuen Bogen-Bogen-Kaschiermaschine Novastar. Das Highlight der Maschine ist das Gapro Nano-Leimwerk. Dieses reduziert signifikant den Klebstoffverbrauch in der Bogenkaschierung – bei gleichzeitig hoher Produktivität und Kaschierqualität.„Wir verarbeiten traditionell sowohl kaschierte Materialien als auch Faltschachtelkarton. Bei Bedarf kombinieren wir beide Bereiche. Folglich sind wir in der Entwicklung individueller Lösungen für unsere Kunden sehr flexibel“, erklärt Robert Esenwein, Geschäftsführender Gesellschafter Weisert & Daur GmbH & Co. KG mit Sitz in Heilbronn. „Beispielsweise bei Promotion-Aktionen können unsere Kunden nicht mit 0-8-15-Verpackungen oder Displays in den Markt gehen. Die verkaufen sich nicht.“
Die umfassende Praxiserfahrung des vor mehr als 125 Jahren gegründeten Unternehmens, seine vollstufige technische Ausstattung und seine Kreativität sind vorrangig die Gründe, weshalb sich die meist mittelständischen Kunden bei ihm zum Teil bereits seit Jahrzehnten gut aufgehoben fühlen. „Letztlich hat es im Verpackungs- und Displaymarkt schon alles gegeben. Die Aufgabe lautet, die Ideen so geschickt zusammenzubringen, dass etwas attraktives Neues dabei herauskommt.“ Bei diesen Worten deutet Esenwein auf ein Verkaufs-Display in Tubenform, das Weisert + Daur in seinem Besprechungsraum ausstellt. Das Unternehmen hat dieses Display vor etwa sechs Jahren für einen Hersteller von Kosmetikartikeln entwickelt – seinerzeit das weltweit erste Display dieser Art.

Gelegenheit genutzt

„Wir haben uns gefreut, als Bobst Ende 2020 bei uns anfragte, ob wir Interesse an einem Beta-Test der neuen Bogen-Bogen-Kaschiermaschine Novastar hätten. Damit eröffnete sich für uns eine ideale Gelegenheit, uns im Kaschierbereich technisch neu aufzustellen – und hier bei höherer Produktivität sowie stabiler Qualität kosteneffizienter produzieren zu können“, blickt Esenwein zurück. So wurde bei Weisert + Daur im März 2021 die weltweit erste Novastar in Betrieb genommen.

Dieses von Weisert + Daur vor einigen Jahren entwickelte Display in Tubenform unterstreicht die Kreativität und Flexibilität, mit der das Unternehmen auf die individuellen Wünsche seiner Kunden eingeht. Foto: Weisert + Daur

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Das im Markt einzigartige Gapro Nano-Leimwerk mit Aufschäumtechnik, das Bobst als Option für diese Maschine anbietet, spielte bei der Entscheidung des Verpackungs- und Display-Herstellers eine Schlüsselrolle. Im Gegensatz zu konventionellen Lösungen dreht sich die Dosierwalze bei dem Gapro Nano von der Auftragswalze weg. Das heißt, beide Leimwalzen rotieren in die gleiche Richtung – was erhebliche Vorteile mit sich bringt: Statt den Leim durch den Leimspalt zu pressen, verhindert die Dosierwalze den Durchfluss von überschüssigem Leim. Darüber hinaus werden die Luftblasen im geschäumten Leim nicht zerquetscht, sondern finden ihren Weg unbeschadet auf den Leim. Das Ergebnis ist ein über die gesamte Breite der Auftragswalze hinweg sehr gleichmäßiger Leimfilm, der eine konstant gleich hohe Qualität der kaschierten Bogen garantiert. Zudem bedeutet die genaue Dosierung, dass in der Bogenkaschierung erheblich weniger Leim aufgetragen werden muss.

Signifikanter Wettbewerbsvorteil

„Wir haben seinerzeit Klebstoffeinsparungen um bis zu 50 Prozent ausgerechnet“, erinnert sich Esenwein. „Diese Einsparungen haben sich tatsächlich schnell bei uns im Tagesgeschäft eingestellt.“ Alleine damit wird sich die Maschine bei Weisert + Daur etwa binnen drei Jahren amortisieren. Aber nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht ist das ein Wettbewerbsvorteil. Vielmehr hat der massiv verringerte Klebstoffverbrauch auch die Umweltbilanzen der kaschierten Verpackungen und Displays verbessert. Gleiches gilt für den Kaschierprozess. Damit nicht genug: Dank des deutlich geringeren Leimauftrags zeichnen sich die kaschierten Bogen durch eine sehr gute Planlage aus. Sie lassen sich perfekt stapeln, ohne die Bogen während der Trocknung wenden zu müssen. Und da sie schnell trocknen, lassen sie sich bereits nach kurzer Zeit weiterverarbeiten.

Haben gemeinsam den Beta-Test der Bogen-Bogen-Kaschiermaschine Novastar von Bobst zum Erfolg geführt: Jörg Gerstenlauer, Produktionsleiter Weisert + Daur, Claus Bahr, Product Support Manager Laminating Products Bobst Meerbusch, Robert Esenwein, Geschäftsführer Weisert + Daur und Michael Linden, Verkauf Bobst Meerbusch (v.l.n.r.). Foto: Bobst

Das alles kommt der Produktivität in der Bogen-Bogen-Kaschierung zugute und erlaubt bei Bedarf kürzere Lieferzeiten. „Wir haben uns die Novastar seinerzeit bei Bobst Grenchen in der Schweiz im Live-Betrieb angesehen. Sie vermittelte uns einen ausgesprochen robusten Eindruck. Auch das sprach für die kompakte Maschine“, so Esenwein. „Bobst-Maschinen zeichnen sich durch einen sehr stabilen Fortlauf aus. Je nach Auftragsgröße, Bogenformat und Laufrichtung produziert Weisert + Daur mit der Novastar bei Geschwindigkeiten bis zu 6.000 Bogen pro Stunde.

Flexibilität garantiert

Die Novastar ermöglicht schnelle Produktionswechsel. Auch das unterstützt die hohe Produktivität und Flexibilität in der Kaschierung. Produktionsleiter Jörg Gerstenlauer: „Wir sind schnell im stabilen Maschinenlauf.“ So kann Weisert + Daur mit der Maschine auch kleinere Auflagen von Displays rentabel produzieren. Das gilt etwa für Verkaufs-Displays, die für den Handel in Stückzahlen von 1.000 bis 2.500 kaschiert werden. Typische Beispiele sind warentragende Displays, Theken-Displays und zahllose weitere POS-Displays für Viertelpaletten.
Die Maschine erlaubt dem Unternehmen die Verarbeitung einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien und damit die benötigte Flexibilität. Auch ihre Registergenauigkeit deckt die hohen qualitativen Anforderungen ab. „Egal, ob wir Bogen für Verpackungen aus Wellpappe oder für Displays kaschieren. Grundsätzlich unterscheiden sich diese Anwendungen nicht. Beide funktionieren einwandfrei“, stellt Gerstenlauer abschließend fest.