In seinem neuen Buch „So geht Shopper Marketing“ zeigt Matthias Wirges Strategien auf, die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung so umzusetzen, dass daraus erfolgreiches Shopper Marketing wird.

Matthias Wirges ist Geschäftsführer der Agentur brand on fire und blickt auf jahrelange Erfahrung in der Werbebranche zurück. Er ist Gründer verschiedener Start Ups, von denen er eines 2007 an die Börse brachte. Als einen seiner wichtigsten beruflichen Meilensteine bezeichnet er die jahrelange Zusammenarbeit mit Nivea, für die er und sein Team die erste Dachmarken-Promotion realisierten. Seit geraumer Zeit hat er sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Mit der Entwicklung des POStainable, einem Nachhaltigkeits-Kodex setzt er sich für einen nachhaltigen Wertewandel in der Markenindustrie ein. Mit display hat er darüber gesprochen, wie es zu dem Buch kam, an wen es sich richtet und welchen Stellenwert nachhaltiges Shopper Marketing in Zukunft haben wird. 

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display: Worum geht es in Ihrem Buch „So geht Shopper Marketing – Tools und Strategien für nachhaltigen Erfolg am POS“?

Matthias Wirges: Die Intention des Buches ist zunächst einmal für Shopper Marketing zu begeistern und aufzuzeigen, wie vielschichtig und breit dieses Feld ist. Es gibt keine Ausbildung, die explizit auf Shopper Marketing zugeschnitten ist. Das Buch soll ein Leitfaden  für alle Querseinsteiger sein, der einen Einblick gibt, wie Shopper Marketing funktioniert, aber auch einen Ausblick darauf, was uns in Zukunft erwarten könnte.

display: Ihrer Meinung nach ist die Antwort auf den steigenden Anteil des Onlinehandels im Food-Bereich, eine sinnliche Inszenierung des stationären LEHs. Wie kann das in der Praxis aussehen?

Matthias Wirges: Aus Sicht der Marken könnten „Shop-in-Shop“-Lösungen eine Antwort auf die kommenden Veränderungen sein. Man muss unterteilen in Produkte, die sich für eine stationäre Inszenierung anbieten, wie etwa Obst oder Gemüse. Wohingegen das bei anderen Produkten nicht unbedingt notwendig ist. Der Shopper möchte sich den Apfel selbst aussuchen und ihn anfassen, wenn er ihn in den Einkaufswagen legt. Solchen Produkten sollte man in Zukunft viel mehr Fläche einräumen und sie entsprechend in Szene setzen. Erleben lautet hier das Stichwort. Der stationäre LEH muss sich in Zukunft flächenmäßig dahingehend verändern, dass Low-Involvement-Produkte wie Deos oder Konserven weniger Fläche erhalten und sinnlich erfahrbare Kategorien mehr Fläche erhalten. Es gibt jedoch keine universelle Lösung. Wir brauchen mehr Pioniergeist, Mut neue Ideen auszuprobieren, um Lösungen zu finden. Wir sollten nicht darauf warten was kommt. Wir müssen die Zukunft gestalten!

So geht Shopper Marketing – Tools & Strategien für nach­haltigen Erfolg am POS

Am Point of Sale fallen 60 bis 75 Prozent der Kaufentscheidungen. Markenartikler richten ihren Fokus darauf, ihre Produkte dort für die Shopper so attraktiv wie möglich zu präsentieren und zu promoten. Keine leichte Aufgabe in der sich rasant verändernden Handelslandschaft. Anhand zahlreicher Praxis- und Fallbeispiele und durch Expertengespräche zeigt Matthias Wirges, wie gelungenes Shopper Marketing funktioniert. Ein Buch für engagierte Nachwuchs- und erfahrene Fach- und Führungskräfte gleichermaßen.

display: Worin sehen Sie Möglichkeiten und Chancen für die Display- und Verpackungsbranche?

Matthias Wirges: Es wird einen Wandel vom Quantitativen zum Qualitativen geben. Wenn die Konzerne weiterhin als oberste Prämisse im Einkauf das Ziel ausgeben, dass die günstigste Lösung realisiert werden muss, dann haben Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung keine Chance. Es werden in Zukunft zahlenmäßig nicht mehr Displays produziert werden. Viel mehr muss man sich überlegen: Was transportiert das Display? Wie erreiche ich den Shopper? Und was macht das Display mit den Shoppern? Es wird darauf ankommen, ein Display langfristig im Markt zu positionieren, nicht nur aufgrund des Materials, sondern wegen seines Designs. Ziel sollte mehr Nachhaltigkeit in allen Belangen sein.

display: Sie haben den POStainable-Kodex entwickelt. Worum genau geht es dabei?

Matthias Wirges: POStainable ist ein Nachhaltigeits-Kodex und ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Ich habe ihn gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias Fifka von der Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt. Dabei geht es darum einen Wertewandel in der Branche anzuregen. Die Markenindustrie soll zu einem nachhaltigen und zukunftsorientierten Marketing inspiriert werden. Mit dem Hintergrund, dass erfolgreiches Business nur Hand in Hand mit der Übernahme ökologischer und sozialer Verantwortung gelingt. Mit der Selbstverpflichtung möchten wir eine Orientierung bieten, wie nachhaltigeres Shopper Marketing aus­sehen kann. Dabei geht es uns nicht darum ­wirt­schaftliche Ziele zu verfolgen. Vielmehr möchten wir erreichen, dass möglichst viele Unternehmen sich freiwillig verpflichten, ­damit wir gemeinsam als Branche etwas in Bewegung setzen können und sich wirklich etwas verändert.

display: Vielen Dank für das Gespräch.

Foto: brand on fire

Exklusiv für display-Leser

Unter allen display-Lesern wird 3 x das Buch „So geht Shopper Marketing“ von Matthias Wirges verlost. Einfach eine Mail an zumbuch@brand-on-fire.de schreiben, mit dem Betreff „Gewinnspiel Shopper Marketing“ und mit ein bisschen Glück stolzer Besitzer des neuen Buches werden.