Vor 90 Jahren entdeckte Otto Röhm einen neuen, glasklaren und langlebigen Kunststoff: Acrylglas. Seither befindet sich die Marke Plexiglas im steten Wandel. Nun hat Röhm das Material noch einmal neu entdeckt – als umweltschonenden Werkstoff für den Ladenbau.

Kunststoff ist allgegenwärtig – und in vielen Bereichen des wirtschaftlichen Lebens unersetzlich. Doch das Image von Kunststoffprodukten ist angekratzt. Ob Mikroplastik in den Meeren oder klimaschädliche Emissionen, Materialien aus synthetisch erzeugten Makromolekülen stehen in der Kritik. Zu Recht, wenn alles so weitergehen würde wie bisher. Zu Unrecht, wenn man bedenkt, dass Kunststoff sich wandeln kann. Bei Röhm, dem Hersteller von Acrylglas der eingetragenen Marke Plexiglas wird diese Wandelbarkeit seit mittlerweile 90 Jahren genutzt, um innovative Produkte für Ladenbau und Industrie herzustellen. Damals entdeckten Dr. Otto Röhm und sein Team bei ihren Forschungen zufällig einen neuen, im Unterschied zu anderen Acrylaten transparenten, harten und äußerst bruchfesten, thermoplastischen Kunststoff: Polymethylmethacrylat – kurz: PMMA. Das Acrylglas ward geboren. 

Der Pionier hat im Laufe der Jahrzehnte aus dem neuen Kunststoff viele verschiedene Halbzeuge hergestellt. Von seidenmatt über hochglänzend bis antimikrobiell beschichtet, transparent oder blickdicht, klar sowie farbig – die Stegplatten, Massivplatten und Wellplatten der Marke Plexiglas werden in immer wieder neuen Ausführungen für unterschiedlichste Anwendungen angeboten. Seit neuestem sogar als LED Rohre. Werkstoffe aus Acrylglas gibt es zwar auch von anderen Anbietern, aber nicht von Plexiglas aus dem Hause Röhm. Die geschützte Marke wurde bereits mehrmals als „Marke des Jahrhunderts“ ausgezeichnet, da sie mit ihrer Qualität Standards gesetzt hat.

Alles andere als ein Wegwerfprodukt

Für Martin Hoffmann, Leiter des Vertriebs im Bereich Handel und Industrie des Geschäftsbereichs Acrylic Products, ist der Erfolg der Marke alles andere als Zufall. „Plexiglas ist kein massenhaft verwendeter Einwegkunststoff wie Verpackungsmaterial, sondern langlebig in der Anwendung“, erklärt er. Tatsächlich erweist sich Acrylglas im Vergleich zu anderen Kunststoffen als äußerst UV-Licht- und witterungsbeständig. „Die Optik und auch alle anderen Eigenschaften bleiben jahrzehntelang konstant“, verspricht Hoffmann. „Plexiglas Halbzeuge sind keine Single-Use Kunststoffe, sondern werden in hochwertigen Anwendungen mit teilweise sehr langen Nutzungszeiten eingesetzt.“ Röhm ist von seiner Marke überzeugt und garantiert bis zu 30 Jahre lang beständige Qualität der Produkte „Made in Germany“.

Zahlreiche internationale Markenhersteller lassen Pexiglas in ihre Läden einbauen. Im Nike Store in Peking, beispielsweise, leuchtet es als drei Meter großes Logo an der Fassade. Bei Victoria’s Secret in Shanghai erstrahlt gleich die ganze Fassade in LED-beleuchtetem Plexiglas. Die Lichtdurchlässigkeit der Acrylglasplatten bei gleichzeitiger UV- und Witterungsbeständigkeit eröffnet Ladenbauunternehmen viele Gestaltungsmöglichkeiten im Großformat. Damit die Store-Design-Elemente auch nach 30 Jahren nicht in die Umwelt gelangen, hat Röhm sein Plexiglas-Sortiment 2021 um eine neue, innovative Produktserie erweitert. Im März wurde auf der Euroshop 2023 die komplette Plexiglas proTerra Produktfamilie präsentiert – mit neuen Farbvarianten.

Nachhaltige Farbe: Satinierte Platten der Marke Plexiglas in neuem, warmen Karamellton. Foto: Röhm
Die transparenten, farblosen Acrylglasplatten der Serie proTerra der Marke Plexiglas werden seit Neuestem auch in Schwarz und Weiß angeboten. Foto: Röhm

Ein Material für immer

Die Massivplatten der Linie proTerra haben es in sich – das Zeug zur Nachhaltigkeit. Denn die Halbzeuge werden in einem speziellen Co-Extrusionsverfahren produziert und bestehen aus drei Schichten. Die beiden Äußeren und Dünneren sind wie bisher aus neuem PMMA, die dicke Mittlere aus recyceltem Plexiglas. Dazu sammelt der Hersteller Produktionsabfälle und Reste aus Handel und Verarbeitung von Plexiglas-Halbzeugen, zerkleinert und schmilzt sie. Einzelhändlern wird zudem die Möglichkeit gegeben, ihre ausgediente Plexiglas-Einrichtung bei Partnerunternehmen zurückzugeben, wo sie zu Rezyklat verarbeitet wird. „Plexiglas proTerra besteht bis zu 90 Prozent aus recyceltem PMMA“, versichert Hoffmann und ergänzt: „Sowohl die Optik als auch die guten Verarbeitungseigenschaften der Halbzeuge ändern sich dadurch nicht. Unsere Kunden können keinen Unterschied zu den Platten erkennen, die ausschließlich aus neuem PMMA gefertigt werden. Sie lassen sich daher problemlos kombinieren. Es entsteht kein zusätzlicher Planungsaufwand.“

„Das Interesse an kreislauffähigen Produkten ist groß.“

Martin Hoffmann, Vertriebsleiter Handel und Industrie Röhm

Foto: Röhm

„Das Interesse an kreislauffähigen Produkten ist groß“, berichtet der Vertriebs-Profi. „Viele Besucher unseres Euroshop-Standes haben direkt danach gefragt. Denn ihre Kunden, die Einzelhandelsunternehmen und die Markenartikelhersteller wünschen sich zunehmend nachhaltige Materialien für den Ausbau ihrer Stores. Mit Plexiglas proTerra können wir ihnen nun auch Produkte aus recyceltem Material anbieten.“ Nachhaltigkeit beschränkt sich bei Röhm jedoch nicht auf das Thema Recycling. Mit „Come Closer“ erweitert das Unternehmen die Serie Satinice um eine „sustainable color“. Der zeitlose Karamellton soll die „visuelle Haltbarkeit“ der Ladeneinrichtung verlängern. Darüber hinaus bietet der Geschäftsbereich Acrylic Product der Röhm GmbH als Serviceleistung alle Halbzeuge der Marke Plexiglas auch CO2-neutral an.