Bei Halle Karton müssen die Materialien vor allem eines: passen – und zwar genau. Der Papier- und Kartonspezialist bietet einen individuellen Vertriebs- und Verarbeitungsservice. display hat nachgefragt, warum diese Marktnische auch für Display- und Verpackungshersteller interessant sein könnte.

Displays und Verpackungen für den POS sollen vor allem eines nicht sein: Standard. Um den Markenauftritt möglichst einzigartig zu gestalten, werden die Warenpräsenter für den Einzelhandel daher in unterschiedlichen Größen und Formen gefertigt. Vom Topper bis zum Sockel wird jedes Teil individuell konzipiert. Auch wenn Standardkonstruktionen ihre Vorteile haben und ebenfalls ihren Platz im Markt finden, DIN-Normen spielen bei Displays keine Rolle. Eigentlich. Denn die meisten werden aus Papier und Karton gefertigt. Und das wird von den Papierfabriken in Standard-Formaten angeboten. Nicht so bei Halle Karton, einem Unternehmen für Papier- und Kartonverarbeitung, das vor einem Jahr von der Großstadt an der Saale ins beschauliche Rothenschirmbach, einem Ortsteil von Lutherstadt Eisleben, Sachsen-Anhalt, umgezogen ist. Bei Halle Karton ist „maßgeschneidertes“ Papier Standard.

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„Wir bieten eine bogen- und formatgenaue Ausrüstung mit Papier und Karton“, bringt es Ralf Schröder, Inhaber und Geschäftsführer von Halle Karton auf den Punkt und erläutert an einem Beispiel, was damit gemeint ist: „Ein Displayhersteller braucht üblicherweise fünf bis acht verschiedene Teile pro Display. Um diese in einem speziellen Format zu fertigen, benötigt er für 800 Displays, beispielsweise, 900 Bogen Karton und Papier – im Standardformat. Die Papierfabriken liefern diese kleinen Mengen nicht. Bestellt er hingegen bei uns die Formate genau passend, als individuelle Sonderformate, spart er sich bis zu 50 Prozent Verschnitt.“ Hinzukommen, so Schröder, Arbeitszeit und Schneidtechnik, die sich der Kunde dadurch ebenfalls spart. Darüber hinaus gebe es bei Halle Karton keine Mindestabnahmemengen. „Der Kunde bekommt exakt die Anzahl von Bogen, die er braucht“, erklärt er.

Zugriff auf 2.000 Tonnen Papier

Für Schröder zählen jedoch in erster Linie der umfassende technische Support der Kunden bei der Weiterverarbeitung und die kurzen Lieferzeiten. „Wir liefern in der Regel innerhalb von 48 Stunden“, verspricht er und erklärt: „In unserem Lager stehen 2.000 Tonnen Papier und Karton in verschiedenen Qualitäten und Grammaturen bereit. Darüber hinaus haben wir über unsere Kooperationspartner Zugriff auf eine Vielfalt an Qualitäten. Auch Spezialitäten wie Graspapier können wir schneller als die meisten Papierfabriken liefern“.

Die Kunden von Halle Karton kommen, so der Firmenchef, hauptsächlich aus der DACH-Region, Tschechien und Ungarn. Es sind überwiegend Druckdienstleister, große wie kleine, die sich mit dem zu ihren Aufträgen passenden Material versorgen lassen. Gerade bei kleineren Digitaldruckaufträgen biete sich das an, meint Schröder, der früher selbst im Druckgewerbe tätig war. „Aber auch für Verpackungshersteller, die kleine personalisierte Auflagen fertigen oder Displayhersteller, die in kürzester Zeit unterschiedliche Versionen für verschiedene Regionen produzieren, lohnt es sich, unsere Erfahrung und Kompetenz in der Papier- und Kartonverarbeitung zu nutzen.“

Weniger Materialverschnitt

Für den Kunden kann sich der individuelle Zuschnitt und die passende Bogenzahl durchaus rechnen. Aber vor allem für Umwelt und Klima dürfte sich der Service von Halle Karton auszahlen. Denn der durch die Materialeinsparung reduzierte Verschnitt des PEFC- und FSC-zertifizierten Papiers verringert auch den Abfall sowie den CO2-Ausstoß, sowohl bei der Produktion und Weiterverarbeitung als auch bei Lagerung und Logistik.

Ganzheitlicher Service

Das 2007 gegründete Unternehmen berät die Kunden bei der Weiterverarbeitung, gibt material- und druckmaschinenspezifische Hinweise und Tipps, zum Beispiel was bei der Kaschierung von Graspapier zu beachten ist. „Auf Wunsch bieten wir auch technischen Support“, erzählt der Diplom-Wirtschaftsingenieur. „Und manchmal raten wir auch von schwierigen Materialien ab und empfehlen eine Alternative, die sich besser eignet. Wir verstehen uns als Brücke zwischen Hersteller und Absetzer. Daher geben wir auch Rückmeldungen an die Papierfabriken, ob das Material funktioniert und am Markt erfolgreich ist.“

"Wir verstehen uns als Brücke zwischen Hersteller und Absetzer."

Ralf Schröder, Inhaber und Geschäftsführer Halle Karton

Foto: Halle Karton
Foto: Halle Karton

Das Bestreben, das eigene Angebot kontinuierlich zu verbessern und so nachhaltig wie möglich zu gestalten, zeigt sich bei Halle Karton in vielen Bereichen. So gehört zum Service auch die Bereitstellung passgenauer Paletten, die das Unternehmen selbst aus alten Ladungsträgern baut. Und auch der Doctor-Service dient der Abfallvermeidung, durch den zum Beispiel beschädigte, aber bereits bedruckte Papierrollen der Kunden gerettet werden. Überhaupt wird viel gerollt und geschnitten im Werk von Halle Karton. Der Maschinenpark wird daher laufend modernisiert. „Wir haben mittlerweile drei Querschneider und seit Kurzem einen neuen Umroller“, berichtet Schröder. „Zudem bieten wir jetzt auch registerhaltiges Schneiden an. Wir entwickeln uns permanent weiter. Nur unser Motto bleibt unverändert: ‚Formatgenau, bogengenau, schnelle Lieferung.‘“